Seit dem Kriegsausbruch stehen wir über unseren Landesverband mit dem DRK - Generalsekretariat in Kontakt, welches wiederum mit dem Internationalen Roten Kreuz (IKRK) in Genf die Informationen austauscht.
Niemand kann im Moment seriöse Einschätzungen zum Ausmaß der Fluchtbewegungen abgeben. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bisher (Stand: 28.02.22) über 300.000 Menschen aus der Ukraine in die Nachbarländer geflohen. Viele Familien werden auseinandergerissen und kommen nicht gemeinsam über die Grenzen.
Das DRK steht mit allen relevanten behördlichen Stellen im Kontakt zu Fragen von Aufnahmekapazitäten und Versorgung von Flüchtlingen in Deutschland. Auch wir vor Ort haben bereits die ersten Vorbereitungen getroffen und prüfen mögliche Unterkünfte und Versorgungswege, wenn in Zweibrücken Flüchtlinge eintreffen. Eine erste, kleinere Gruppe von 15 Personen konnten wir mit Hilfe einer Familie, die ein leerstehendes Haus zur Verfügung stellt, gemeinsam mit dem Sozialamt bereits unterbringen.
Die oft diskutierten Unterkünfte auf dem Flughafen haben wir zwar im Blick, könnten aber nur mit sehr hohem Aufwand reaktiviert werden, weil das Herzstück der Anlage, das Sozialzelt mit dem Küchentrakt, der Wäscherei und dem Speisesaal nicht mehr steht. Zudem müssten wintertaugliche Sanitärcontainer beschafft werden, denn mit Dixi-Toiletten ist es nicht getan.
Wir versuchen gemeinsam mit den Kommunen, zunächst eintreffende Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen und durch ehrenamtliche HelferInnen des DRK betreuen zu lassen. Ein Unterstützungsangebot hierzu habe ich an die Landrätin, Frau Dr. Ganster sowie an die Herren Oberbürgermeister Zwick und Dr. Wosnitza unterbreitet.
Wir bitten die erneut sehr spendenbereiten Bürgerinnen und Bürger um Verständnis, wenn wir zur Zeit noch keine Sachspenden annehmen können. Vor Ort sind wir zur Zeit noch ausreichend versorgt, ein Transport ins Kriegsgebiet ist allerdings unmöglich, sodass Hilfsgüter dort nie ankämen und am Ende verschwinden oder entsorgt werden müssten. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport- und Sortierkapazitäten. Sie helfen leider nicht, sie behindern die humanitäre Arbeit vor Ort. Zuletzt haben die Zentralen des Polnischen und Ukrainischen Rotes Kreuz in einem Appell an ihre Schwestergesellschaften darauf hingewiesen, dass keinerlei Kapazitäten zur Annahme nicht abgesprochener und nicht angeforderter Hilfslieferungen und Unterstützungsangeboten bestehen. Auch das Internationale Rote Kreuz hat darauf hingewiesen, dass unkoordinierte Lieferungen und Hilfe zu einem Infarkt lebenswichtiger Versorgungslinien führen.
Das Deutsche Rote Kreuz hat ein Spendenkonto eingerichtet, welches zentral verwaltet wird und zur gezielten Unterstützung vor Ort durch den Schwesternverband dem Ukrainischen Roten Kreuz zur Verwendung kommt. Sie können sicher sein, dass durch diese Art der Unterstützung zur Zeit die effektivste Hilfe der Menschen in Not erfolgt.
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Ukraine